NEWSLETTER – November 2016
Ein guter Zugang zum Kapitalmarkt ist für Unternehmen mit einer Wachstumsstrategie unerlässlich. Um auch KMUs den Zugang zu erleichtern, bietet die SIX Swiss Exchange neu ihr Programm «Stage» an. Mehr darüber erfahren Sie im Interview mit Andrea von Bartenwerffer.
Im Corporate Reporting Umfeld nimmt das Thema Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung zu. Während die SIX Exchange Regulation an der Regulierung des Sustainability Reporting arbeitet, war auch GRI nicht untätig und hat im Oktober die «GRI Standards» herausgebracht. Doch auch «Integrated Reporting» ist aktueller denn je. In unserem Communication Special Vol. 3 zum Thema liegt der Fokus diesmal auf der Materialität und Gap-Analyse.
Nicht ganz ohne Stolz durften wir auch in diesem Jahr renommierte Awards für die Geschäftsberichte unserer Kunden entgegenehmen. Dies ist angesichts der hohen Anzahl Mitbewerber und strengen Qualitätskriterien keine Selbstverständlichkeit. Wir freuen uns mit unseren Kunden und danken für das in uns gesetzte Vertrauen.
Nun wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und einen erfolgreichen Jahresendspurt!
Das Stage-Programm der SIX Swiss Exchange
Die SIX Swiss Exchange hat im September 2016 ihr Stage-Programm lanciert, um für kotierte Unternehmen ein Visibilitätsangebot für das Being Public anzubieten. Wir haben mit der Verwantwortlichen bei der SIX gesprochen.
Interview mit Andrea von Bartenwerffer
Was verbirgt sich hinter der Visibilitätsinitiative Stage?
Das Angebot unterstützt die Unternehmen dabei, ihre Sichtbarkeit bei den essenziellen Anspruchsgruppen gezielt zu erhöhen. Die Emittenten können aus verschiedenen «Visibilitäts»-Angeboten auswählen. Die Basis bildet ein regelmässig aktualisiertes Factsheet, erstellt von Morningstar, sowie von SIX Swiss Exchange organisierte Schulungen und fokussierte, zielgruppenrelevante Informationen. Zusätzlich zum Basisangebot können kotierte Unternehmen über SIX Swiss Exchange Research-Abdeckung beziehen. Diese wird durch die etablierten Schweizer Banken Bank am Bellevue, Vontobel sowie Zürcher Kantonalbank erstellt.
Was hat die Schweizer Börse veranlasst diese Initiative zu lancieren?
Einer der wichtigsten Gründe für eine Kotierung an einer Börse ist der Zugang zum Finanzmarkt und damit zu Wachstumskapital. Um Kapitalmärkte effizient nutzen zu können, benötigen Unternehmen jedoch ein Mindestmass an Handelsliquidität. Aktien von kleinen und mittleren Unternehmen sind oft aus verschiedensten Gründen weniger liquid, z.B. aufgrund eines teilweise ungenügenden Informationsflusses zu den relevanten Kapitalmarktteilnehmern. Das neu durch SIX Swiss Exchange lancierte «Stage»-Programm setzt genau dort an und unterstützt kotierte Unternehmen, ihre Wahrnehmung zu steigern und eine angemessene Bewertung zu erreichen.
Es sind sehr viele Parteien involviert, wie wird sichergestellt, dass es keine Interessenkonflikte gibt?
Um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden, haben weder die Emittenten noch die Banken einen Einfluss auf die Verteilung der Research-Mandate; diese erfolgt nach einem Zufallsprinzip. Ergänzend wurde von SIX Swiss Exchange die Research-Kommission ins Leben gerufen, um die Interessen der verschiedenen Parteien zu berücksichtigen. Sie setzt sich aktuell aus zwei Vertretern von an SIX Swiss Exchange kotierten Unternehmen, einem Investor, einem Vertreter der Wissenschaft sowie zwei Mitarbeitenden von der Börse zusammen. Sie ist ein beratendes Gremium von SIX Swiss Exchange.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.six-swiss-exchange.com
GRI geht zu Standards über – kommt jetzt G5?
Im Mai 2013 wurde gerade erst die aktuelle Version der GRI Guidelines herausgebracht und ist seit dem 1. Januar 2016 verbindlich in Kraft. Kaum haben die Unternehmen die Umstellung auf G4 vorgenommen, da wartet die Global Reporting Initiative (GRI) schon mit einem neuen Update auf. Sind wir dazu verdammt, dauernd neuen Reglementen nachzurennen?
Von Beat Andreas Schweizer, Consultant PETRANIX AG
Eines schon vorweg: die GRI Standards sind nicht im Sinne einer G5 zu verstehen. Vielmehr werden die Inhalte von G4 grösstenteils beibehalten und in ein neues Kleid verpackt. Doch gehen wir der Reihe nach.
Im November 2015 wurde das Projekt der Überführung in einen Standard vom Global Sustainability Standards Board (GSSB) initiiert. Bis zum 17. Juli 2016 war der Entwurf der GRI Standards öffentlich zur Kommentierung freigegeben, um Inputs von den Stakeholdern entgegenzunehmen. Im Anschluss hat das GSSB in öffentlichen Meetings über die Ergebnisse debattiert und am 30. August den finalen Entwurf abgesegnet. Am 19. Oktober 2016 wurde das Dokument schliesslich publiziert. Nach einer Übergangsphase werden die GRI Standards ab dem 1. Juli 2018 verbindlich sein. Bis dahin können GRI Reports nach den G4 Richtlinien erstellt werden.
Worum es geht
Mit der Umwandlung von Richtlinien in Standards wird ein grundlegender Richtungswechsel angestrebt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung von G4 und soll den Stellenwert von GRI erhöhen und als «the future of reporting» etablieren. Der Inhalt der G4 Guidelines und des G4 Implementation Manuals wurde in einem Set von modularen, zusammenhängenden Reporting Standards neu strukturiert. Die wichtigsten Inhalte, Konzepte und Angaben bleiben erhalten; der Fokus liegt auf dem Format und der Präsentation. Insofern bedeutet die Umstellung für Unternehmen, die bereits nach G4 berichten, keinen allzu grossen Aufwand.
Die Standards sind klarer im Aufbau und der Sprache, manche Begrifflichkeiten werden vereinfacht (z.B. heissen die «Aspects» neu «Topics») und einige, oft missverstandene Elemente geklärt (z.B. «Impacts», womit nicht die Auswirkungen auf die Organisation gemeint sind, wie bisweilen angenommen wird, sondern die Auswirkungen der Organisation auf die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft). Es wird eindeutig dargelegt, welche Inhalte als zwingend gelten («requirements»), welche empfohlen sind («recommendations») oder einfach eine Hilfestellung anbieten («guidance»). Einige Aspekte von G4 werden an anderer Stelle platziert (z.B. «Anti-corruption» wurde von der sozialen Kategorie in die ökonomische verschoben) oder zusammengefasst, um Redundanzen zu verringern (z.B. «Supplier Assessment for Labor Practices», «Supplier Human Rights Assessment» und «Supplier Assessment for Impacts on Society»). Neu sind die branchenspezifischen Angaben («Sector Disclosures») nicht mehr zwingend zu machen, sondern lediglich empfohlen – insbesondere auch als Hilfestellung im Rahmen der Materialitätsanalyse. Zwar hat sich die Benutzerfreundlichkeit insgesamt verbessert, allerdings auch der Seitenumfang des Dokuments von 366 auf 443 erhöht.
Eine neue Struktur
Die GRI Standards sind in drei universale Standards und 33 themenspezifische Standards aufgebaut. Diese funktionieren neu als selbständige Elemente im Baukastensystem. Updates können so in Zukunft einfacher vorgenommen werden. Die universalen Standards sind für alle Organisationen anwendbar; von den themenspezifischen Standards sind lediglich die wesentlichen Themen auszuwählen. GRI 101 Foundation beinhaltet die zehn Reporting Principles, die «in accordance» Optionen sowie die General Reporting Notes von G4; GRI 102 General Disclosures beinhaltet die General Standard Disclosures von G4; GRI 103 Management Approach beinhaltet die Disclosures on Management Approach (DMA) von G4. Die themenspezifischen Standards sind analog zu den Specific Standard Disclosures aus G4 entlang der drei Kategorien «Economic» (GRI 200), «Environmental» (GRI 300) und «Social» (GRI 400) organisiert. Die Struktur innerhalb jedes Themas wurde jedoch angepasst.
Neben den bisherigen «in accordance» Optionen «Core» und «Comprehensive» gibt es weiterhin auch den «SRS-referenced» Claim, was es Organisationen erlaubt, einzelne GRI Standards oder Elemente herauszupicken und nur darüber zu berichten. Die Anforderungen für die «in accordance» Optionen sind weitgehend gleich geblieben, wobei einige weggelassen worden und andere hinzugekommen sind. Das Format und Layout des Content Index ist zum Beispiel neu frei wählbar (G4-32-b) und die Auflistung der Gesamtbelegschaft nach Angestellten, weisungsgebundenem Personal, Region und Geschlecht (G4-10-c und G4-10-d) ist nicht mehr zwingend. Dafür wird die Angabe über verbotene umstrittene Produkte (G4-PR6) in die General Disclosures (GRI 102-2-b) verschoben und damit zu einer zwingenden Anforderung.
Insgesamt zielt die Weiterentwicklung der GRI Richtlinien in Standards durch die Neustrukturierung auf einen langfristig einfacheren Umgang ab. Es geht nicht um ein umfassendes, detailliertes Regelwerk, das noch mehr Compliance bringt, sondern darum, einen nützlichen, konsistenten Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Hand zu haben, der weltweite Anerkennung findet. Eine verständlichere Sprache und ein logischerer, navigierbarer Aufbau wollen die Standards einer noch grösseren Anzahl an Berichterstattern zugänglich machen.
Fazit
Sind wir nun also dazu verdammt, ständig neuen Reglementen nachzurennen? Ja und nein. Die GRI Standards bringen keine neuen Inhalte und sind daher keine G5. Aber auch in Zukunft wird sich das Thema Nachhaltigkeit wie auch das Reporting verändern und weiterentwickeln. Wir kommen nicht darum herum, von Zeit zu Zeit Updates vorzunehmen – immer mit dem Bewusstsein, dass der formale Rahmen stets einem sinnvollen Inhalt dient: einem wirksamen Reporting und letztlich einer «nachhaltigeren Wirtschaft und Welt» (Mission Statement von GRI). Die GRI Standards sind hier ein Paradigmenwechsel: Kurzfristig bedeuten sie einen (überschaubaren) Mehraufwand, langfristig werden sie den Aufwand für künftige Versionen (hoffentlich) entscheidend reduzieren.
Vielleicht wollen auch Sie mit Ihrem Unternehmen den nächsten Level der Nachhaltigkeitsberichterstattung erreichen. Wir helfen Ihnen gerne als verlässlicher Partner mit der Implementierung der GRI Standards. Schreiben Sie uns!
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.globalreporting.org
Integrated Reporting Vol. 3
Bereits zum dritten Mal haben wir Integrated Reporting unter die Lupe genommen. Diesmal stehen zwei Themen im Zentrum, zu denen wir praktische Handlungsorientierungen inklusive Best Practice Beispiele bieten: Materialität – einer der zentralen Aspekte des Integrated Reporting – sowie die Gap-Analyse – Ausgangsbasis für die inhaltliche Konzeption des Integrierten Berichts.
Lassen Sie sich in unserem neusten Communication Special informieren und inspirieren!
Renommierte Awards gewonnen
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und kälter, der süssliche Geruch von Zimt und Glühwein liegt in der Luft und stimmt uns allmählich auf die Weihnachtszeit ein. 2016 neigt sich dem Ende zu – das ist unverkennbar – und doch können wir uns noch über einige besondere Früchte freuen, die wir in diesem Jahr ernten durften. PETRANIX-Kunden haben zum wiederholten Mal in der Branche höchst begehrte Preise gewinnen können – national und international.
Von Tihana Ibrahimpasic, Consultant PETRANIX AG
Das Schweizer Geschäftsberichte-Rating gilt als eine wichtige Referenz in der Bewertung von Geschäftsberichten und wird von zahlreichen Unternehmen als Orientierungspunkt herangezogen. Auch in diesem Jahr konnte unser Kunde Straumann das Siegertreppchen besteigen: Mit Rang drei in der Gesamtkategorie Value Reporting sowie Rang zwei im Value Reporting Print gehört der Geschäftsbericht zu den besten der Schweiz. Und auch Givaudan konnte sich unter den 12 Besten in der Gesamtbewertung positionieren.
Bei den ARC Awards – dem seit 30 Jahren weltweit anerkannten Wettbewerb mit den höchsten Standards in der Geschäftsberichte-Industrie – hat der von PETRANIX inhaltlich konzipierte, designte und realisierte Geschäftsbericht 2015 von Phoenix Mecano «Gold» in der Kategorie «Non-Traditional Annual Report: Manufacturing: Equipment & Supplies» verliehen bekommen. Die Geschäftsberichte von Straumann und Mobimo erhielten jeweils «Bronze» in der Kategorie «Non-Traditional Annual Report: Medical Equipment/Technology» resp. «Non-Traditional Annual Report: REIT: Various & Multi-Use». Durchgesetzt haben sich die Geschäftsberichte gegen mehr als 2'000 Mitstreiter aus 32 Ländern.
Bei den LACP Awards (League of American Communications Professionals), bei denen dieses Jahr über 1’000 Geschäftsberichte eingereicht wurden, konnte sich PETRANIX erneut mit vier Kunden in der Award-Verleihung durchsetzen. Der Geschäftsbericht von Givaudan wurde mit dem begehrten «Platinum Industry Award» prämiert. Und auch Phoenix Mecano und Mobimo konnten die Jury von ihren Qualitäten überzeugen und erhielten jeweils den «Silver Industry Award». Straumann’s Geschäftsbericht wurde mit dem «Bronze Industry Award» ausgezeichnet und gehört damit zu den 12% der eingereichten Berichte, die mit einem Preis prämiert wurden.
«Unseren Kunden Givaudan, Mobimo, Phoenix Mecano und Straumann möchte ich herzlich gratulieren. Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnungen», so Frau Dr. Petra Nix, Inhaberin und geschäftsführende Partnerin der PETRANIX AG. «Die Awards sind das Resultat der äusserst guten und engen Zusammenarbeit mit unseren Kunden sowie des hohen Qualitätsanspruchs an unsere Arbeit.»
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